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The real effects of debt

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Eine moderate Verschuldung der öffentlichen Hand kann Wirtschaftswachstum fördern und damit zur Mehrung des materiellen Wohlstands eines Landes beitragen. Eine hohe Verschuldung kann hingegen das Gegenteil bewirken. Doch ab welcher Schuldenhöhe kehrt sich die Wirkung um? Diese Frage beantworten drei Wissenschaftler der Bank of International Settlement (BIS) in Basel in einer jüngst erschienenen Studie. 

Hierfür werteten sie Daten zu Verschuldung und Wirtschaftswachstum der Jahre 1980 bis 2006 von 18 OECD Staaten aus. Die empirischen Daten zeigen, dass eine Staatsverschuldung von 85 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) oder mehr das Wirtschaftswachstum beeinträchtigt. Diese Schuldengrenze wird bereits heute von vielen Industrieländern überschritten. Deutschland befindet sich nur knapp darunter.

Die Autoren der Studie raten hoch verschuldeten Industrieländern ihre Verschuldung auf einen Wert deutlich unter der 85-Prozent-Marke zu senken, um die Möglichkeit zu haben, externen Schocks, wie einer Wirtschafts- oder Finanzkrise, mit fiskalischen Mitteln entgegenwirken zu können. Neben der Verschuldung weisen sie auf einen weiteren wachstumshemmenden Faktor hin: Die Alterung der Gesellschaft. Diese hat einen negativen Einfluss auf das Wachstumspotential einer Volkswirtschaft. Zudem führt sie zu steigenden Staatsausgaben. Da die Bevölkerungen der westlichen Industrieländer in den kommenden Jahrzehnten stark altern werden, mahnen die Autoren, dass die Staaten zügig handeln müssen, um die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. 

Stephen G. Cecchetti, M. S. Mohanty and Fabrizio Zampolli (2011), The real effects of debt. Basel.